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Wagramgold

Montag, 22. Juli 2013 19:04

Grünes Gold vom Wagram, gewinn‘ es!
Grünes Gold, aus den Fässern rinn‘ es!

Wütet der Winter noch, fahr‘ in die Rieden,
Daß ihnen reiche Lese beschieden.
Wissender Winzer, schneide die Reben,
Daß sie der Sonne entgegenstreben!

Grünes Gold vom Wagram, gewinn‘ es!
Grünes Gold, aus den Fässern rinn‘ es!

Frühling, sei gütig und küss‘ die Gescheine,
Auf wühl‘ die Hügel, beflügle die Weine!
Umwehe die Stöcke mit fruchtbarem Wind,
Auf daß wir im Winter nicht weinlos sind!

Grünes Gold vom Wagram, gewinn‘ es!
Grünes Gold, aus den Fässern rinn‘ es!

Kräftiger, Sonne, durchglühe die Trauben,
Ehe sich Bäume und Büsche entlauben!
Sehr groß war der Sommer. Herbst, tu es ihm gleich
Und mach uns mit Milde an Weinen reich!

Grünes Gold vom Wagram, gewinn‘ es!
Grünes Gold, aus den Fässern rinn‘ es!

Üppige Süße benetze die Pressen!
Lüsterner Saft soll die Bottiche nässen!
Grünklar laufe das Glück aus der Kelter
In die bereitgestellten Behälter.

Grünes Gold vom Wagram, gewinn‘ es!
Grünes Gold, aus den Fässern rinn‘ es!
Grünes Gold genieß und geh in dich,
Und auf den Allerhalter besinn dich!

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Nachdenklich

Sonntag, 31. März 2013 17:15

(in memoriam Adolf Kainz)

Ich denke nach – ich denke nach …
Ich denke an das Kommen, Gehen.
Wo sind sie alle, die da waren,
Wo sind sie, die da gingen, gehen,
Zurück uns lassend, uns beschattend,
Im Schattenspiel, zurück sie sehnend,
Zurück sie sehnend aus dem Nichts?
Das Nichts, aus dem sie zu uns reden
Des Nachts aus schwereleichten Träumen,
Es wird dereinst auch – morgen, heute –
Es wird auch unsre Heimat sein.
Ich denke nach: und wer wird denken
An mich, wenn ich gegangen bin?
– Am Ende sind wir Schatten. Alle.

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Heabstschdimmung

Sonntag, 4. November 2012 19:21

Hier kannn man sich das musikalische Opusculum anhören:

Heabstschdimmung

I geh üban Wagram und ollas is triab,
De Weinschdeeg san glotsad und’s Fruajoa nu weid.
’s is koid und es niesld, de Augn, de san triab,
Da Gatsch pickt auf’d Schuach, es gibt nix, wos mi gfreid.

Owa jetzt hod da Schachinga boid wieda ausgschdeckt,
I riach scho sein Sämling, sein Sauvignon Blanc.
Jo, jetzt hod da Schachinga boid wieda ausgschdeckt,
’s dauad nimma mea laung, und i draam scho davoo!

I geh üban Brombeag, valossn san’d Kölla,
D’Natua liegt im Schteam, owa viare is‘ glei.
’s is koid und es niesld, meine Schriad, de wean schnölla,
Wäu i keah jetzt daun glei beim Schachinga ei.

Wäu jetzt hod da Schachinga wied’r amoi ausgschdeckt,
I trink sein Veltlina und griag goa ned gnua.
Jo, jetzt hod da Schachinga wiedr‘ amoi ausgschdeckt,
’s dauad nimma mea laung, und ea hod wieda zua!

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Wagreime: Wagramer Weinland

Freitag, 28. September 2012 18:50

Am Wagram, unsrem schönen Weinland,
Da schmecken alle Weine Leinwand!
Köstlich ist sogar der Landwein
Drum schenk mir davon noch ein Wandl ein!

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Die Einsamkeit des Menschen

Dienstag, 24. Januar 2012 20:26

Einsam ist doch
Die meiste Zeit
Der Mensch.

Kein Leid so leid
Wie Einsamkeit.
Kein einzig’s.

Und hat dich einst
Der Tod befreit,
Bist du allein.

Erst recht.
Für alle Zeit.
In Ewigkeit.

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