Hochmoor

Der Sommer des Hochmoors
Umglüht dich mit Düften
Von Sumpfporst und Moder,
Und erdige Brisen
Bewegen die Seggen,
Umschmeicheln dein Haar.
Die färbigen Jungfern
Verwirren, wie immer.
In göttlicher Gleichmut
Schlagen sie Rad.
Von Farnen geborgen,
Auf Bülten sich bettend,
In Schlenken sich schwemmend,
Wohnt einsam der Moorbold.
Ruht träge des Tages
Im Anmoor, zählt müßig
Die Latschen und flicht einen
Bart sich aus Wollgras.
Mit kindlicher Freude
Verstört er die Frösche
Und wirft den Gefräßigen
Blätter vors Maul.
Des Abends ergreift ihn
Der Schmerz des Alleinseins,
Dann sucht er mit Rauschbeer’n
Die Schwermut zu scheuchen,
Schwankt stöhnend umher auf dem
Schwingenden Rasen
Und blitzet aus phosphornen
Augen dich an.
Noch säuselt das Lied
Der erschlag’nen Gespielin
Durchs Riedgras. – Die elenden
Stecher im Torf!

Tags »

Autor:
Datum: Samstag, 26. Januar 2008 21:19
Trackback: