Beitrags-Archiv für die Kategory 'Lyrik'

Letzte Libelle

Sonntag, 17. November 2013 19:57

Leichtflügelig du
Und schwerbeherzt ich –
Im November! – Libelle,
Erfreust Du mich.

Bewegst dich flink und stehst doch still
Im Schweben.
Steh nur, du hältst die Zeit nicht auf.
Zu schnell verfliegt ein Sommer,
Viel eher, als man will,
Und schneller noch das Leben.

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Später Admiral

Dienstag, 29. Oktober 2013 20:06

Fliegst –
Und flatterst -,
Admiral !
Im Spätherbst hinterher
Dem letzten Sonnenstrahl.
Glaubst –,
Glaubst -,
Daß du ihn kriegst.
Letztes Flattern —,
Letztes Säumen —-
Vor dem Schlaf
Mit ungeträumten Träumen.

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Regionale Küche

Freitag, 23. August 2013 18:00

Es köcheln Kartoffeln aus Absdorf,
Der Karpfen aus Tulln,
Gewürzt mit Knoblauch aus Stockerau,
Erwartet die köstliche Kruste,
Bereitet aus Wagramer Walnuß.
Karotten, Karfiol und Kohlrabi
Aus eigenem Garten zu Königsbrunn
Schmoren schon in der Pfanne.
Zum Fisch Salat aus frischen Fisolen,
Die wachsen auch vor der Haustür.
Und alles begleitet und krönt
Vom Wagram ein Weißwein.

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Wagramgold

Montag, 22. Juli 2013 19:04

Grünes Gold vom Wagram, gewinn‘ es!
Grünes Gold, aus den Fässern rinn‘ es!

Wütet der Winter noch, fahr‘ in die Rieden,
Daß ihnen reiche Lese beschieden.
Wissender Winzer, schneide die Reben,
Daß sie der Sonne entgegenstreben!

Grünes Gold vom Wagram, gewinn‘ es!
Grünes Gold, aus den Fässern rinn‘ es!

Frühling, sei gütig und küss‘ die Gescheine,
Auf wühl‘ die Hügel, beflügle die Weine!
Umwehe die Stöcke mit fruchtbarem Wind,
Auf daß wir im Winter nicht weinlos sind!

Grünes Gold vom Wagram, gewinn‘ es!
Grünes Gold, aus den Fässern rinn‘ es!

Kräftiger, Sonne, durchglühe die Trauben,
Ehe sich Bäume und Büsche entlauben!
Sehr groß war der Sommer. Herbst, tu es ihm gleich
Und mach uns mit Milde an Weinen reich!

Grünes Gold vom Wagram, gewinn‘ es!
Grünes Gold, aus den Fässern rinn‘ es!

Üppige Süße benetze die Pressen!
Lüsterner Saft soll die Bottiche nässen!
Grünklar laufe das Glück aus der Kelter
In die bereitgestellten Behälter.

Grünes Gold vom Wagram, gewinn‘ es!
Grünes Gold, aus den Fässern rinn‘ es!
Grünes Gold genieß und geh in dich,
Und auf den Allerhalter besinn dich!

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Zum Muttertag

Sonntag, 12. Mai 2013 18:07

Die Mutter sinnt im Stillen:

Ich liege schon seit Stunden wach
Und tu, als ob ich schliefe:
Der Tag war von Beginn an flach,
Ging niemals in die Tiefe.

Der Toast ist sicher angebrannt,
Es riecht schon stark nach Kohle.
Jetzt kommen sie gleich angerannt
Und singen mir zum Wohle.

Sie singen „Liebste Mutter mein“
Und andre seichte Sachen.
Wär‘ mein Gehör nicht gar so fein,
Es wäre fast zum Lachen.

Gleich bringen sie den Kuchen rein,
Der liegt mir dann im Magen.
Es kann auch eine Pizza sein –
Genau kann man’s nicht sagen.

Ob sie jetzt endlich fertig sind,
Die Küche zu versauen?
Putzen – das weiß ja jedes Kind -,
Das ist das Los der Frauen.

Der Muttertag ist wunderbar
Beschissen und entbehrlich.
Ach, ehrt mich doch das ganze Jahr,
Und stiller, dafür ehrlich.

 

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