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Post darf schließen

Dienstag, 3. März 2009 23:00

Post? - Schließen!

Sekkiermeldung auf www.post.at

Offenbar im Zusammenhang mit der Meldung über die Schließung von etwa 300 Postämtern wird bei Aufruf der Website der österreichischen Post derzeit (03.03.2009) obige Sekkiermeldung (auch „Popup“ genannt) angezeigt. Die Quintessenz ist wie so oft auch hier im Kleingedruckten – und zwar in der rechten oberen Ecke – zu finden: „SCHLIESSEN“! „Postpartner“ heißt das neue Geheimrezept – etwa der Greißler als Poststelle (s. z. B. Artikel im Standard v. 03.03.2009). Ich würde das Konzept auch auf Hufschmiede, Rastelbinder, Scherenschleifer und Hundefänger ausweiten, um auch in Zukunft – nach etwaiger Schließung weiterer Postämter – eine flächendeckende Versorgung mit Postdiensten sicherzustellen.

Angesichts dieser Tatsache erinnert man sich geradezu wehmütig an den wohlbekannten Vermerk auf diversen Postsendungen „Post darf öffnen“. „Post darf schließen“ ist jetzt die Parole.

Nichts gegen neue Konzepte, das ist jetzt auch nur so, nicht zuletzt aus einer Emotion heraus, auf das virtuelle Papier hingeworfen; aber von hoch- (oder über?-) bezahlten Managern darf man (oder darf man das nicht mehr?) eigentlich wohldurchdachte Konzepte erwarten. Ob es sich beim Postpartner-Konzept um ein solches handelt, ob es tatsächlich sozial verträglich ist, einen Postangestellten seines Arbeitsplatzes zu berauben, weil ja der örtliche Bürstenbinder eh die ganze Chose mitmachen kann, wage ich zu bezweifeln. Ein kleines Postamt, hörte ich soeben, kostet im Jahr 70.000 EUR. Was kostet ein Postmanager im Jahr?  Ich möchte die Frage mal so formulieren: Wenn es darum geht, im Jahr 21 Millionen EUR (300 Postämter x 70.000 EUR) einzusparen, warum schichtet man nicht einfach um? Vielleicht geht sich das ganz glatt aus, wenn man einfach anstatt von 300 Postämtern 7 Managerbüros schließt (vielleicht bleibt sogar noch was über). Oder man legt in den Häuseln der Chefetagen Schmirgelpapier mit 30er Körnung anstatt Blattgold für die Ärsche der „Manager“ auf. Das sollte eigentlich egal sein, denn ich habe den Eindruck, daß diese Art von Leuten ohnehin auf alles scheißt.

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